Hypnosepraxis Rauskolb

Häufige Fragen


Was ist Trance?

Trance ist ein veränderter Bewusstseinszustand, bei dem die Aufmerksamkeit mehr nach innen gerichtet ist. Trance ist ein ganz normaler Zustand, in dem sich jeder Mensch mehrmals am Tag befindet.

Es gibt die sogenannten „Alltagstrancen“.
Zum Beispiel bei langen Autobahnfahrten; Kinder beim Spielen, die alles um sich herum ausblenden; wenn man ein spannendes Buch liest oder einen spannenden Film sieht und vollständig in die Handlung eintaucht; beim Sport; bei Hobbys, die einem „die Zeit vergessen lassen“; bei Musik; bei Tanz usw.


Was ist Hypnose?

Hypnose ist das Mittel, das Werkzeug, um einen Trancezustand zu erreichen.

In diesem Trancezustand ist das Unbewusste – der eigentliche Motor und Motivator des Menschen – besser ansprechbar.

Man kann also niemanden in Hypnose versetzen. Man kann ihn in Trance versetzen, aber nicht in Hypnose. Denn Hypnose ist das Werkzeug und Trance der Zustand, der erreicht werden soll.


Wenn das so ist, werde ich ja ständig von irgendwelchen Leuten „hypnotisiert“?

Ja, natürlich.

Tagtäglich werden Sie von verschiedenen Seiten „hypnotisiert“, ohne es zu merken.

Von Ihren Eltern, Ihrem Lebenspartner, den Lehrern in der Schule oder den Professoren an der Uni, Ihren Arbeitskollegen, dem Chef, usw.

Politiker bauen vor allem in ihren Wahlkampfkampagnen hypnotische Phänomene ein und die Werbung nutzt gezielt das, was man „Verkaufs-Hypnose“ nennt.


Da kann man sich der „Alltags-Hypnose“ ja kaum entziehen. Aber wie ist das in der Therapie? Sind denn alle Menschen in der Therapie hypnotisierbar?

Ja, fast alle.

Nur ca. 10 % der Menschen lassen sich schwer auf diese Art der Therapie ein.

Das sind die Menschen, die immer alles unter Kontrolle haben wollen oder müssen.


Wie lange dauert eine Hypno-Kurztherapie?

Antwort von Peter Köhne: „Hypnosetherapie zählt zu den Kurzzeittherapien mit einer Dauer von bis zu 25 Stunden. Sie kann bei zahlreichen psychischen und psychosomatischen Krankheitsbildern eingesetzt werden.“


Bin ich bei der Hypnose hilflos ausgeliefert und habe keine Kontrolle mehr?

Hypnose hat mit Kontrollverlust nichts zu tun.

Schon eher mit der Ausweitung der Kontrolle auf Bereiche, die man üblicherweise nicht benutzt.

In Trance richtet man seine Aufmerksamkeit mehr nach innen, hat mehr „Antennen“ für das, was wirklich wichtig ist.

Es geht darum, sich selbst kennenzulernen, die eigenen Beschädigungen zu verstehen, daraus zu lernen, sich weiterzuentwickeln.

Und der Verstand ist als „Kontrollinstanz“ immer dabei, d.h. es geschieht nur das, was die Person möchte und zulässt.


Was versteht man unter „kommunikativer Trance“ oder „dialogischer Trance“? Ich denke, bei einer Hypnose schläft man und bekommt nichts mit?

Bei einer „kommunikativen Trance“ oder „dialogischen Trance“ besteht – wie der Name schon sagt – eine Kommunikation bzw. ein Dialog zwischen dem Therapeuten und dem Patienten.

D.h. der Patient befindet sich in einem nach innen gerichteten Bewusstseinszustand, ist jederzeit ansprechbar und bekommt daher auch alles mit, was in der Therapie passiert. Das muss auch so sein, da sonst keine dauerhafte Veränderung stattfinden könnte.


Was hat die Hirnforschung mit all dem zu tun?

Die Hirnforschung hat in den letzten Jahren die wissenschaftliche Theorie für das Therapieren von Ängsten geliefert.

Man hat herausgefunden, dass es in Bezug auf traumatische Angst und Panik zwei wesentliche Zentren im Gehirn gibt: den großen Hippocampus und die wesentlich kleinere Amygdala.

Der Hippocampus ist – vereinfacht gesagt – das Ordnungszentrum für unser Gedächtnis: Hier werden die einzelnen Lebenskapitel zusammengefügt, die schließlich unsere Lebensgeschichte ausmachen.

Die Amygdala hingegen ist ein Angstzentrum, das im Extremfall als Panikgenerator wirken kann. In früherer Zeit mag dieser Hirnbereich lebensrettend gewesen sein, wenn er etwa beim Herannahen eines Tigers dem Körper durch Ausschüttung sämtlicher Stresshormone bedingungslos signalisierte: ‚Lauf weg!‘
Heute spielt die Amygdala vor allem bei Panik- und Traumapatienten eine wichtige Rolle.

In einer Therapie geht es auch darum, dass der Hippocampus und ein paar andere Gehirnzentren wieder die Kontrolle über die Amygdala bekommen.


Man spricht auch oft vom „Bauchgehirn“. Was ist das denn?

Vielerorts findet man mehrere Begriffe für ein und dieselbe Sache:

Unbewusstes, Bauchhirn, innere Stimme, Intuition.

Menschliche Handlungen können – mal mehr, mal weniger bewusst – ganz spontan durch das Bauchgehirn beeinflusst werden. Der Zustand der Bauch- und Darmregion wirkt auf die Selbstwahrnehmung und die Emotionen einer Person und kann so auf deren Denken Einfluss nehmen. So sagt man, Einfälle, geniale Ideen und auch Geistesblitze kämen oftmals „aus dem Bauch heraus“. Wer es versteht, diese emotionale Kompetenz mit der Leistung seines Geistes zu vernetzen, hat es im Leben leichter. „Höre auf deinen Bauch“ – heißt es in Managementkursen (Haller).


Ist das Bauchgehirn eine Kopie des Gehirns?

Das Bauchgehirn ist eigentlich eine Kopie des Gehirns, meinen einige Forscher. Denn die Zelltypen und Rezeptoren des Magen-Darmtraktes seien identisch mit denen des Gehirns und kommunizieren miteinander über ihre eigenen Botenstoffe (Serotonin und Dopamin).

Das Bauchgehirn scheint auch somatische Marker zu besitzen, die uns für gewisse Dinge ein „Vorgefühl“ geben. Es sendet Informationen vom Bauch an das Großhirn und ist somit auch für Stimmungen und Emotionen von Bedeutung (emotionale Kompetenz).

Umgangssprachlich wird unbewusst auf das Bauchgehirn durch folgende Äußerungen verwiesen: “Kribbeln im Bauch”, “auf den Magen geschlagen”, das “Schmetterlingsgefühl” im Bauch, oder es werden “Entscheidungen aus dem Bauch heraus” getroffen. Einfach so dahingesagt? N E I N – denn dahinter stecken eigenes Erleben und untrügliche Erfahrungen.

Es gibt Autoren (gelesen bei Lucak, in Geo 11/2000), die überzeugt sind: „Das zweite Gehirn ist ein Überlebensgarant für Leib und Seele“.


Stimmt es, dass mehr Nervenzellen vom Darm zum Gehirn führen als vom Gehirn zum Darm?

Ja, der Bauch ist sozusagen ein Seismograf der Seele. Umgangssprachlich sprechen wir auch vom „gesunden Menschenverstand“, vom „sechsten Sinn“ oder eben vom „Bauchgehirn“.

Das „Bauchgehirn“ ist Teil des über den Nervus vagus mit dem Gehirn verbundenen parasympathischen Nervensystems (ENS). Es enthält mehr als 100 Millionen Neuronen, ist somit umfangreicher als das Rückenmark. In der Neurobiologie besteht Gewissheit darüber, dass über den Nervus vagus das Gehirn über die Situation nicht nur im Darm, sondern auch in den anderen Organen und über den Zustand des Immunsystems informiert wird. Das Bauchgehirn regelt die Darmmotorik und die Verdauung. Es enthält 90 % afferente (zum Gehirn hinführende) neuronale und 10 % efferente (vom Gehirn zum Darm führende) Verbindungen.


Was ist mit Showhypnose? Da sind doch die Menschen ausgeliefert und wissen nicht, was sie tun.

„Meist sind deren Teilnehmer aber gar nicht in wirklicher Trance“, sagt der Hypnotherapeut Walter Bongartz. Show-Hypnotiseure suchten sich bloß diejenigen aus dem Publikum heraus, „die sehr willig ihren Anweisungen folgen und gern im Rampenlicht stehen – auch wenn sie sich lächerlich machen.“

H.P. Zimmermann drückt es folgendermaßen aus:

„Was es braucht, damit Hypnose funktioniert:

Ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand.
Eine Einigkeit über die Ziele der Sitzung.
Der Bühnen-Hypnotiseur geht davon aus, dass die Freiwilligen, die sich für die Hypnose-Show melden, ihm vertrauen (sonst sind sie blöd, wenn sie sich melden!), und dass man sich auch einig ist über die Ziele der Sitzung, nämlich:

a) etwas Ausgefallenes erleben,
b) die eigenen Grenzen überwinden (notfalls mit der Entschuldigung, man sei hypnotisiert gewesen und hätte keine Ahnung gehabt, was geschehen sei),
c) das Publikum zum Staunen und zum Lachen bringen.

Um sicher zu sein, dass er tatsächlich die richtigen Leute auf der Bühne hat, wird der Show-Hypnotiseur entweder ein paar Suggestibilitäts-Tests durchführen und die ungeeigneten Personen wieder an ihren Platz schicken, oder er wird seine Show mit ganz einfach zu befolgenden Suggestionen beginnen und dann mit denjenigen Personen weitermachen, die sich als besonders suggestibel herausgestellt haben.
Die besten Versuchskaninchen für Hypnose-Shows sind Menschen mit hysterischer respektive histrionischer Charakterstruktur, die überaus suggestibel sind und genau wissen, wie man einen guten Hypnotisanden spielt.

Tatsache ist und bleibt: Jeder, der bei einer Bühnenshow mitmacht, ist mit einem Teil seines Bewusstseins immer präsent und weiß haargenau, was geschieht. Die Show-Atmosphäre und der Gruppendruck sorgen dafür, dass er sich so verhält, wie es der Hypnotiseur vorschlägt (= suggeriert). Aber auch das hat selbstverständlich seine Grenzen: Würde ein Show-Hypnotiseur suggerieren, dass die Versuchsperson nackt auf die Straße läuft, dann wäre der Rapport gebrochen. Es sei denn, die Versuchsperson hat exhibitionistische Züge und wollte schon lange mal einen guten Vorwand haben, um nackt auf der Straße herumzulaufen.“


Man sagt, das ganze Leben sei in Bildern im Unbewussten abgespeichert. Stimmt das?

Ja, das gesamte Leben ist in Bildern in unserem Unbewussten gespeichert.

Aus diesem Grund arbeitet die Hypnosetherapie mit Bildern und Emotionen, um genau diesen Bildern, die irgendwo im Unbewussten stecken, auf die Spur zu kommen. Ziel soll es sein, dass der Patient die Autorität über diese Bilder bekommt.


Was versteht man unter „selbstorganisatorischer, lösungsorientierter“ Hypnosetherapie?

Selbstorganisatorisch bedeutet, dass der Patient selbst in Trance die für ihn passende Lösung für seine Problematik findet. Der Therapeut gibt dabei nur Hilfestellung anhand der ressourcenorientierten bzw. lösungsorientierten Therapie. Das bedeutet, man sucht nicht in erster Linie nach Abgründen und Defekten, sondern nach inneren Kräften, die das jeweilige Problem lösen können.


Ich habe gehört, dass auch Zahnärzte mit Hypnose arbeiten?

Ja. Mittlerweile machen sich viele Zahnärzte hypnotische Phänomene zunutze, um vor allem Patienten mit Angst vor Spritzen oder Bohrern in einem veränderten Bewusstseinszustand und ohne jegliche Schmerzen zu behandeln.


In Krankenhäusern arbeitet man doch auch mit Hypnose, oder?

Ja. In einigen großen Krankenhäusern werden Operationen unter Hypnose durchgeführt, um den Einsatz von Narkosemitteln und Schmerzmitteln zu verringern.


Wie läuft eine Sitzung ab?

Der Sitzungsablauf gestaltet sich bei jedem Menschen anders. Nur die erste Sitzung läuft fast immer gleich ab. Es wird dort geprüft, wie gut sich die Person auf die Therapie einlassen kann, wie der Ist-Zustand ist und was wir erreichen wollen.


Es gibt doch auch die Selbsthypnose. Was ist das denn?

Selbsthypnose ist die Fähigkeit, sich in einen selbst-induzierten Trance-Zustand zu begeben.

Selbsthypnose hilft, gesetzte Ziele zu erreichen; eröffnet und fördert unbewusste Ressourcen; fördert die Selbstorganisation und Unabhängigkeit; ermöglicht den Kontakt zu inneren Welten und vor allem zu sich selbst.

In der ersten Sitzung wird die Selbsthypnose gelernt, also die Fähigkeit, sich selbst in Trance zu versetzen.

Diese Methode wird von den Patienten nach einigem Üben bereits dann angewendet, wenn sich die allerersten Anzeichen ihres Problems zeigen. Wie zum Beispiel aufkommende innere Unruhe, Nervosität, Schweißausbrüche, Herzrasen, Angst und Panik.

Je mehr Übung der Patient hat, desto mehr können diese Anzeichen und schließlich auch die gesamten Attacken zurückgefahren werden.


Welche Erkenntnisse kommen im Lauf der Therapie?

Meistens erfahren die Patienten in der Therapie etwas über den Zusammenhang zwischen ihrer Problematik und ihrer Situation, was sie gar nicht wissen wollten, was sie verdrängt hatten, was sie jedoch – bewusst oder unbewusst – schon geahnt haben.

Diese Zusammenhänge müssen deutlich werden, damit das Problem effektiv angegangen und schlussendlich und endgültig gelöst werden kann!


Wieso gibt es diese Abfrage mit abgewinkelten Armen, eine Art „Handabfrage“?

Die Handabfrage oder Ideomotorik ist eine Zwiesprache mit dem Unbewussten. Sie wird eingesetzt, um unbewusste Antworten bewusst zu machen oder in Kontakt mit dem Unbewussten zu treten.

Das Wort setzt sich aus den Begriffen „Idee“ und „Motorik“ zusammen und beinhaltet den Prozess, wenn sich eine gedankliche Idee oder Vorstellung in eine körperliche Handlung (Motorik) umwandelt und manifestiert.


Was ist das Unbewusste?

Das Unbewusste ist unser unbewusstes Wissen, unsere verborgenden Fähigkeiten und Ressourcen, mit denen wir in Trance Kontakt aufnehmen können.

Vergleichbar mit einem Eisberg, bei dem nur 20 % an der Oberfläche sind und 80 % unter der Wasseroberfläche zu finden sind.

Diese 20 % entsprechen unserem Bewusstsein und der weitaus größere Teil mit 80 % ist unser Unbewusstes.

Bewusst nehmen wir 40 Sinnesreize pro Sekunde wahr, unbewusst 11 Millionen!

Wieso sollten wir diesen riesigen Schatz ungenutzt und verkümmern lassen?


Gibt es Dinge, die ich unbewusst mache?

Natürlich: zum Beispiel Schuhe binden, gehen, sprechen, schwimmen, Auto fahren …. Für all das gibt es im Unbewussten „Schubladen“, die aufgehen, wenn sie gebraucht werden.

Das Bewusstsein spielt im Leben eine viel kleinere Rolle, als man glaubt.

Bewusst nehmen wir 40 Sinnesreize pro Sekunde wahr, unbewusst 11 Millionen!


Wie arbeitet die Hypnosetherapie?

Hypnosetherapie ermöglicht, in einem veränderten Bewusstseinszustand mit dem Unbewussten in Verbindung zu treten.

Unbewusst verfügen wir über unglaublich viele Dinge und Ressourcen, die brachliegen und oftmals im Bewusstsein nicht zugänglich sind.

Über verschiedene Trancetechniken und Hypnosestrategien kann mit dem Unbewussten Kontakt aufgenommen werden, was ermöglicht, dass diese unzähligen und ungenutzten Ressourcen ins Bewusstsein geführt werden.


Was ist denn eigentlich Hypnose?

“Hypnose, die älteste und natürlichste Heilmethode, die der Mensch kennt, wird seit 1958 als wirksame und sichere Ergänzung zur Medizin und als effizientes Verfahren in der Psychotherapie betrachtet. Seit Tausenden von Jahren wissen Philosophen und Wissenschaftler, dass Gedanken gewisse Körperfunktionen sowie menschliches Verhalten steuern können. Dass in uns das Potential steckt, sowohl uns selbst wie auch andere zu fördern, zu heilen und zu inspirieren.
Die Tatsache, dass dieses Potential in der ganzen Menschheit vorhanden ist, gibt uns die Sicherheit, dass es so etwas wie eine total hilflose Situation oder ein völlig unlösbares Problem gar nicht gibt. Hypnose wird allgemein als das beste Werkzeug betrachtet, um an dieses Potential heranzukommen, es zu mobilisieren und messbare Resultate zu produzieren.”
(A.M. Krasner, Ph.D. , Gründer des American Institute of Hypnotherapy und Autor des Bestsellers The Wizard Within)

“Hypnosetherapie kann Beschwerden lindern, bei denen selbst die Apparatemedizin nicht mehr weiterhilft.”
(Dirk Revenstorf, Psychologieprofessor an der Universität Tübingen in der Zeitschrift FREUNDIN 14/97)


Kommt es auch vor, dass der Patient nach der Therapiesitzung mit seinen Erkenntnissen und Emotionen „alleingelassen“ wird?

Es geht darum – wie im Beispiel unten gezeigt –, eine Überforderung der Person zu vermeiden. Daher muss der Therapeut immer in kleinen Schritten arbeiten und sich auf den Patienten einlassen.

D.h. der Patient gibt die Geschwindigkeit vor, in der gearbeitet wird und der Therapeut muss auch die allerkleinste Regung des Patienten wahrnehmen und auf den Patienten eingehen.

Letzteres ist äußerst wichtig bei der gesamten klinischen Hypnosetherapie!

Denn es gilt zu vermeiden, den Patienten in der Therapie auf irgendeine Art und Weise zu überfordern.

Man muss also mit großem Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl vorgehen!

Beispiel:

„Man würde ihn erst einmal zum Beobachter der Situation und seiner selbst machen und ihn bitten, sich in den Mann, der da steht, einzufühlen. Dann soll er sich dem Mann annähern, ihm die Hand auf die Schulter legen und ein kleines bisschen von dessen Gefühlen zu sich herüberholen. Nur ein bisschen, damit er ein Mitgefühl mit sich selbst entwickeln kann und sich irgendwann traut, wirklich zu empfinden, was er damals empfunden hat.“


Was ist eigentlich Hypno-Coaching und warum kommt es besonders erfolgreich bei Spitzensportlern und Führungskräften zum Einsatz?

Wilhelm Gerl drückt es folgendermaßen aus: „Sie wissen mehr, als Sie denken! Mit HypnoCoaching stimulieren Sie umfassende innere Suchprozesse auf mehreren Ebenen des Bewusstseins. So finden Sie kreative Antworten auf Ihre Fragen, erweitern Ihre Sicht und entdecken neue Möglichkeiten für effizienteres Handeln. Durch HypnoCoaching lernen Sie, Ihr Unbewusstes in den Prozess der Klärung und Lösung von Problemen einzubeziehen. Gemeinsam mit dem intuitiven Wissen kommt das rationale Denken dann zu befriedigenderen Ergebnissen, die für Sie und Ihre Situation wirklich passen.

Dies gilt besonders dann, wenn in schwierigen Situationen die gängigen Konzepte und bisherigen Erfahrungen nicht ausreichen, um zu wirklich befriedigenden Ergebnissen zu gelangen. Dafür müssten eingeengte Sichtweisen erkannt, ineffiziente Verhaltensmuster durchbrochen und durch zielführendes Handeln ersetzt werden. Kein Mensch kann aber ständig, wenn Veränderungen oder schwierige Entscheidungen anstehen, einen Coach oder Supervisor konsultieren. Letztlich müssen wir möglichst schnell Zugang zur eigenen Kreativität und Lösungskompetenz finden.

Mittels Hypnose kommt man leichter zu neuen Sichtweisen und oft zu überraschenden Lösungen. Im hypnotisch erweiterten Bewusstseinszustand (Kreativ-Trance) kann das geeignete zielführende Handeln entwickelt und mit der problematischen Situation erlebnisintensiv verbunden werden. Die Hypnose sollte dafür individuell abgestimmt sein und gewährleisten, dass der Bezug zum persönlichen Thema (Frage, Problem) auch im hypnotischen Zustand erhalten bleibt. So lassen sich Lösungen finden, die im alten Denk- und Bezugsrahmen unerreichbar waren.“


Was hat das alles mit Milton H. Erickson zu tun?

Hier ein Beispiel vom Begründer der modernen Hypnosetherapie, Milton Erickson. Sein Credo:
Man kann jemanden durch Hypnose dazu bringen, dass er zu seinen eigenen Ressourcen Zugang findet.

Erickson hatte mit 16 Jahren Kinderlähmung und saß im Schaukelstuhl in der Mitte des Raumes. Seine Eltern arbeiteten draußen im Hof. Er dachte ganz intensiv: es wäre doch schön, am Fenster zu sitzen und rausschauen zu können. Und während er das dachte, merkte er, wie der Schaukelstuhl sich bewegte. Das nennt man Ideomotorik. Ein Gedanke führt dazu, dass sich etwas bewegt.

Aber seine Muskeln haben sich bewegt. Denn es ist ja keine Zauberei. Aber sie haben sich nicht willkürlich, sondern unwillkürlich bewegt. Dann hat er angefangen, sich vorzustellen, wie er früher in Bäumen herumgeklettert ist, hat die Muskelkraft nachempfunden – und kam durch solche Imaginationen viel schneller wieder zu Kräften. Darum glaubte er daran, dass Hypnose die Selbstheilungskräfte des Menschen aktivieren kann.


Was sind denn Selbstheilungskräfte?

Selbstheilungskräfte könnte man als verborgene, innere Stärke bezeichnen. Also die positiven Erfahrungen, die man gemacht hat, auf die man im Moment jedoch keinen Zugriff hat. Hypnose bietet eine Möglichkeit, den Zugang dazu herzustellen.


Was bedeutet Visualisierung?

Visualisierung bedeutet, sich sein Ziel wieder und wieder vor Augen führen!

Situationen immer und immer wieder in Trance durchspielen, seine eigenen (kreativen) Fähigkeiten jedes Mal stärker nutzen und letztendlich sein Ziel mühelos und „wie von selbst“ zu erreichen.

Spitzensportler nutzen diese Technik regelmäßig, um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten und ihre Ziele zu erreichen. Dabei stellen sie sich genau die Situation vor, die sie erreichen wollen. Der Sprinter stellt sich vor, wie er die letzten Meter allein auf die Ziellinie zuläuft. Der Hochspringer stellt sich den Moment vor, in dem er seinen Körper erfolgreich über die Latte bewegt.


Was hat Visualisierung mit Hypno-Coaching zu tun?

Visualisieren bedeutet, sich im Geiste eine entsprechende Strategie zurechtzulegen und diese immer und immer wieder durchzuspielen.

Die Sprache des Unbewussten ist die Sprache der Bilder und Hypnosetherapie arbeitet mit dem Unbewussten. Visualisieren bedeutet, geistige Bilder entstehen zu lassen.


Gibt es einen Zustand der Hypnose? Im Internet liest man häufig von einem Hypnose-Zustand und davon, jemanden in Hypnose zu versetzen oder wie es sich anfühlt, in Hypnose zu sein.

Nein! Einen Zustand der Hypnose gibt es nicht! Es gibt nur einen Trance-Zustand.

Man kann auch niemanden in Hypnose versetzen, man kann ihn nur in Trance versetzen.

Hypnose ist das Werkzeug, mit welchem ein Trance-Zustand erzeugt wird. Nur ein Mittel und ein Weg, einen Zustand der Trance zu erreichen.

Und Trance ist ein ganz normaler Zustand, den jeder Mensch mehrmals am Tag erlebt. Dieser Trance-Zustand wird bei der Hypnosetherapie vertieft und gezielt für Therapiezwecke verwendet.


Was ist denn Verkaufs-Hypnose?

Unter Verkaufshypnose versteht man die Aktivierung von internen Bildern und Gefühlen, mit dem Ziel, den Kunden zum Kauf zu bewegen.

In der Verkaufshypnose werden direkte (offensichtliche) und indirekte (versteckte) Suggestionstechniken verwendet, die den Kunden dazu einladen, ein starkes Kaufverlangen zu entwickeln. Verkaufshypnose bedeutet nichts anderes, als die internen Bilder, Geräusche, Gefühle und Gerüche so zu aktivieren, dass eine Halluzination erzeugt wird, die nichts mit der Realität zu tun hat.

Diese Techniken werden in der Werbung eingesetzt und wirken stark auf das Unbewusste des Menschen. Das bedeutet, die Person wird bei ihrem nächsten Einkauf das in der Werbung angepriesene Produkt allen anderen – gleichwertigen – Produkten vorziehen und dieses wird im Einkaufswagen landen.


Wovon hängt die Hypnotisierbarkeit ab?

Je intelligenter und willensstärker jemand ist, desto besser ist er hypnotisierbar. Genau genommen ist es gerade der starke Wille, etwas im Leben zu verändern, neben der Fähigkeit, sich vertrauensvoll fallenlassen zu können, der eine Person dazu befähigt, tiefe Trancezustände zu erreichen.

Die Hypnotisierbarkeit hängt auch mit dem Leidensdruck der Patienten zusammen:

Menschen in Schocksituationen nach Unfällen sind fast durchweg hochsuggestibel.

Ein Arzt kann dann leicht Blutungen stoppen, wenn er nur die richtigen Suggestionen benutzt.

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